Geschlechterunterschiede im Verlauf und Erfolg psychosomatischer Rehabilitation

2019 
Fragestellung Ziel dieser Studie ist es, die Bedeutsamkeit des Geschlechts im Verlauf und Erfolg psychosomatischer Rehabilitation genauer zu bestimmen. Methoden Die Stichprobe besteht aus 401 Rehabilitanden einer stationaren psychosomatischen Rehabilitation, 72% Frauen, 28% Manner, Durchschnittsalter 49 Jahre. Sie wurden zu Rehabilitationsbeginn, -ende sowie 12 Monate danach befragt. Die Rucklaufquote zum Follow-up betragt 74%. Ergebnisse Die Ergebnisse zum Verlauf zeigen bei fast allen untersuchten Variablen signifikante Verbesserungen, am deutlichsten bei den ressourcenbezogenen bzw. klinischen Merkmalen (Selbstregulationsfahigkeit, Resilienz, Symptombelastung) und dem objektiven, fur den Rehabilitationserfolg wichtigsten Indikator Return-to-Work. Allerdings zeigten die Untersuchungen der anderen arbeitsbezogenen Variablen geschlechtsunabhangig nur sehr geringe Verbesserungen (subjektive Prognose der Erwerbstatigkeit) oder eine Verringerung (Arbeitsmotivation). Die Effektstarken zu den Verbesserungen der ressourcenbezogenen und klinischen Merkmale liegen bei den Frauen (d=0,67 bis 1,35) etwas hoher als bei den Mannern (d=0,55 bis 0,93), obgleich die Return-to-Work-Rate bei Mannern etwas hoher ist (78 vs. 71%). Subgruppenanalysen kommen zu dem Ergebnis, dass fur beide Geschlechter eine unterdurchschnittliche Symptombelastung und eine hohe Resilienz vorteilhaft fur die Ruckkehr in den Beruf sind. Schlussfolgerung Arbeitsplatzbezogenen Merkmalen sollte sowohl bei Frauen als auch bei Mannern in der psychosomatischen Rehabilitation eine grosere Bedeutung eingeraumt werden.
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