Listeria monocytogenes entlang der Lebensmittelkette: Relevanz in fleischverarbeitenden Betrieben

2017 
Seit November 2012 wurden in Suddeutschland gehauft humane Listeriosefalle mit einem bestimmten Listerien-Feintypmuster (PFGE Typ 13a/54, NGS-Clustertyp 1248) beobachtet. Da die Listeriose als klassische Zoonose gilt und die Ubertragung im Wesentlichen durch den Verzehr von mit Listeria (L.) monocytogenes kontaminierten Lebensmitteln erfolgt, versuchten die zustandigen Gesundheitsbehorden durch umfassende Befragungen eine gemeinsame Expositionsquelle bei den erkrankten Personen zu ermitteln. Allerdings war es lange Zeit trotz umfangreicher epidemiologischer Untersuchungen nicht moglich, die Ursache der Erkrankungen auf eine bestimmte Lebensmittelkategorie einzugrenzen, die Herkunft des Erregers blieb unklar. Mitte Marz 2016 wurde allerdings bei einer im Rahmen des amtlichen Probenplans auf Einzelhandelsebene entnommenen Probe von „Original bayerisches Wacholderwammerl“ am Bayerischen Landesamt fur Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) L. monocytogenes in hoher Keimzahl festgestellt. Es erfolgte ein Ruckruf der betroffenen Ware, das gewonnene Isolat wurde zur weitergehenden Typisierung an das Bundesinstitut fur Risikobewertung (BfR) weitergeleitet. Dort wurde im Rahmen der Typisierung das gleiche NGS-Muster wie bei den Patienten-Isolaten nachgewiesen, so dass sich erstmalig ein Lebensmittel dem humanen Ausbruchsgeschehen zuordnen lies. Bei weiteren Probenahmen von Wammerl-Produkten der betroffenen Betriebsstatte sowohl im Betrieb selbst als auch im Einzelhandel wurden direkt im Anschluss an den Ruckruf ebenfalls L. monocytogenes-Stamme mit einem zum Ausbruchstamm identischen PFGE- und NGS-Muster isoliert. Auch epidemiologische Erkenntnisse zu dem Produkt des betroffenen Betriebes deuteten darauf hin, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Zusammenhang der Erkrankungsfalle mit Produkten aus dem betroffenen Betrieb besteht.
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