Substanzmissbrauch – Entwicklung des Vergiftungsgeschehens im Einzugsbereich des Giftnotrufes Erfurt 2002–2016

2018 
Ziel der Studie Substanzmissbrauch war in den letzten Jahren starken Veranderungen unterworfen und ist eine grose Herausforderung fur die Klinische Toxikologie. Deswegen wurden Substanzmissbrauchsfalle der letzten 15 Jahre im Einzugsbereich des Giftnotrufs Erfurt analysiert und mit humanen Expositionsfallen anderer Ursache verglichen. Methodik Retrospektive Analyse aller Humanexpositionsfalle (Expositionsfalle des Menschen gegenuber einer Substanz unter akzidentellen, missbrauchlichen oder unbekannten Umstanden oder im Rahmen eines Suizidversuches) von Anfang 2002 bis Ende 2016 nach Substanzklassen, Symptomschwere, Altersgruppen und Geschlecht. Ergebnisse Substanzmissbrauchsfalle (7237, 3,5% aller Expositionsfalle) stiegen kontinuierlich von 250 (Einzelsubstanzmissbrauch: 159; Mischkonsum: 91) in 2002 auf 830 in 2016 (Einzelsubstanzmissbrauch: 398; Mischkonsum: 432) an. Die Fallzahl von Methamphetaminmissbrauch stieg von 10 in 2003 auf 100 in 2012 und fiel auf 52 in 2016. Die Anzahl der Missbrauchsfalle mit Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) erhohte sich von 1 in 2008 auf 130 in 2015 und sank auf 90 in 2016. Substanzmissbrauchsfalle verursachten signifikant (p Schlussfolgerung Die klinische Bedeutung des Substanzmissbrauchs wird daran erkennbar, dass er haufiger mittelschwere und schwere Symptome verursachte als Suizidversuche. Daten zu Substanzmissbrauch von Giftnotrufzentralen konnten offizielle Drogenberichte hinsichtlich klinisch-toxikologischer Aspekte erganzen.
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