Ernährungstherapie auf einer Palliativstation: Besonders primär mangelernährte Patienten und Patienten mit deutlich reduzierter oraler Nahrungsaufnahme profitieren

2014 
Hintergrund: Ernahrungsprobleme mindern die Lebensqualitat. Bei der fruhen palliativmedizinischen Mitbetreuung wird deren Behandlung auf Palliativstationen zunehmend relevant. In der Studie wurden Ernahrungsstatus und -probleme, die Bedeutung der Ernahrungstherapie und die Einsetzbarkeit etablierter Ernahrungsscores in diesem Setting untersucht. Methodik: Patientenbefragung bei Aufnahme und bei Entlassung. Erfasst wurden Ernahrungsstatus und -probleme und subjektive Bewertungen (z. B. Genuss). Auch ein Mangelernahrungsrisikoscreening wurde durchgefuhrt. Die Patienten wurden nach Indikation behandelt. Ergebnisse: Im Zeitraum 5/11 – 7/12 wurden 125 Patienten in die Studie aufgenommen. Bei Aufnahme gaben 74 % der Studienpatienten Ernahrungs- oder Verdauungsprobleme an. Eine manifeste Mangelernahrung lag bei 58 % vor; weitere 14 % hatten ein Risiko. Die Ergebnisse der Scores waren im Wesentlichen ubereinstimmend. Im Vergleich zur Aufnahme gab es eine statistisch signifikante Verbesserung von Appetit und Genuss bei den primar mangelernahrten (p = 0,029; p = 0,046) und bei Patienten mit oraler Nahrungsaufnahme ≤ 50 % als vor der Erkrankung (p = 0,041; p = 0,044). Die Lebensqualitat verbesserte sich signifikant (p  Schlussfolgerung: Screening auf Mangelernahrung ist auf der Palliativstation durchfuhrbar und relevant. Ein Sceening mit 3 Fragen (aus Vorscreening NRS) wird empfohlen. Ein Algorithmus zur Einbeziehung der Ernahrungstherapie ist sinnvoll. Insgesamt sollte die ernahrungstherapeutische Perspektive auch in der Palliativmedizin berucksichtigt werden.
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