Pseudoaneurysmen der extrakraniellen A. carotis interna

1999 
Pseudoaneurysmen der extrakraniellen A. carotis interna konnen traumatisch verursacht sein oder sind die Folge einer spontanen Gefasdissektion. Von ihnen geht die Gefahr thrombembolischer Verschlusse nachgeschalteter Gefase aus. Die Moglichkeit und Art der Behandlung ist abhangig von der Lokalisation und der Art der Verletzung, der Kollateralversorgung der abhangigen Hemisphare, der klinischen Symptomatik, dem Nachweis einer Grosenanderung des Aneurysmas sowie von dem Alter des Patienten. In erster Wahl werden die Patienten mit Antikoagulanzien und/oder Thrombozytenaggregationshemmern behandelt. Kommt es unter dieser Therapie zu einer Grosenzunahme des Pseudoaneurysmas bzw. zu weiteren Thrombembolien oder bestehen Kontraindikationen gegen die medikamentose Behandlung, sind invasive Behandlungsverfahren angezeigt. In Betracht kommen die Ligatur des aneurysmatragenden Gefases, ggf. nach Anlage eines extra-intrakraniellen Bypasses, die Aneurysmaresektion mit Gefasrekonstruktion der A. carotis interna und die endovaskulare Ausschaltung des Aneurysmas, ggf. einschlieslich der A. carotis interna. Pseudoaneurysmen unmittelbar unterhalb der Schadelbasis sind chirurgisch nicht oder nur mit hohem Aufwand behandelbar. Zur Ausschaltung solcher Pseudoaneurysmen unter Erhalt der A. carotis interna bietet sich heute die Stentimplantation in das disseziierte Gefas an. Wir berichten uber zwei Patienten mit stumpfen Verletzungen der A. carotis interna mit basisnahen Pseudoaneurysmen. Die endovaskulare Stentimplantation, ggf. kombiniert mit Coilokklusion, ist eine neue Behandlungstechnik, deren Wirksamkeit und Sicherheit im Vergleich mit den anderen invasiven Verfahren und der medikamentosen Behandlung allerdings noch zu uberprufen ist.
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