Neuropsychologische Defizite bei ersterkrankten schizophrenen Patienten Vergleich zu chronisch schizophrenen Patienten

1999 
Mit einer umfangreichen neuropsychologischen Testbatterie wurden die kognitiven Leistungen, vor allem in den Bereichen der Gedachtnisfunktionen, der Sprache und der kognitiven Flexibilitat/Abstraktionsfahigkeit, von 66 erstmals erkrankten Patienten aus dem schizophrenen Formenkreis, von 49 chronisch kranken schizophrenen Patienten sowie von 40 gesunden Kontrollpersonen erfast. Die drei Gruppen waren hinsichtlich Alter, Geschlecht und Schulbildung miteinander vergleichbar. Beide klinische Gruppen zeigen insgesamt signifikant schlechtere neuropsychologische Leistungen als die Kontrollgruppe. Das Leistungsprofil der erstmals stationar aufgenommenen Patienten weist ein Minimum im Bereich visomotorische Prozesse und Aufmerksamkeit (VSM) auf. Das gesamte Leistungsniveau dieser Gruppe liegt einerseits unter dem der gesunden Vergleichsgruppe, andererseits aber doch deutlich uber dem der chronisch schizophrenen Patientengruppe. Vergleicht man die Leistungsprofile der beiden klinischen Gruppen, so zeigt sich bei den chronischen Patienten im Funktionsbereich VSM eine nochmals deutlichere Leistungseinbuse und daruber hinaus zusatzliche Defizite im Bereich Abstraktion/Flexibilitat. Die vorliegenden Ergebnisse weisen auf eine grundlegende Beeintrachtigung neuropsychologisch erfasbarer Funktionen bereits bei Erkrankungsbeginn hin, wobei die frontalen Dysfunktionen zugeschriebenen kognitiven Leistungen sich entweder im Krankheitsverlauf zunehmend verschlechtern oder Pradiktoren fur einen ungunstigen Krankheitsverlauf sind. Diese Frage kann nur durch prospektive Verlaufsuntersuchungen beantwortet werden.
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