Gesättigte Fettsäuren und kardiovaskuläres Risiko

2021 
Die „Fetthypothese der koronaren Herzkrankheit“, derzufolge „gesattigte Fettsauren“ („saturated fatty acids“, SFA) die LDL(„low-density lipoprotein“)-Cholesterin-Konzentration (LDL-C) steigern und folglich das Risiko fur kardiovaskulare Erkrankungen erhohen, pragte die Ernahrungsempfehlungen der letzten 60 Jahre, zunachst in den USA und spater auch in Europa. Uber die Jahre mehrte sich Evidenz aus Epidemiologie und kontrollierten klinischen Studien, dass der Konsum von SFA per se nicht mit einem erhohten kardiovaskularen Risiko einhergeht bzw. die Einschrankung des Konsums von SFA keine praventive Wirkung zeigt. Die Fokussierung auf den SFA-Gehalt negiert die biologisch heterogenen und zum Teil biologisch gunstigen Wirkungen unterschiedlicher SFA. Zudem wird hierbei auser Acht gelassen, dass SFA in intakten Lebensmitteln in unterschiedliche komplexe Matrizes eingebunden sind, die aus Dutzenden Nahrstoffen mit unterschiedlicher Struktur und Begleitstoffen bestehen und damit jeweils unterschiedliche biologische Antworten und metabolische Effekte auslosen. Entsprechend sind solche nahrstoffbasierten Empfehlungen prinzipiell wenig zielfuhrend und zudem schlecht umsetzbar. Hinzu kommt, dass LDL‑C kein geeigneter Marker ist, um den Effekt von Lebensstilintervention wie der Ernahrung oder aber der korperlichen Aktivitat auf das globale kardiovaskulare Risiko zu beurteilen.
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