Zehn-Jahres-Ergebnisse nach bikondylärem Kniegelenksersatz mit der kreuzbanderhaltenden Knietotalendoprothese NexGen CR

2015 
Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, im Rahmen einer prospektiven Studie Langzeitergebnisse nach bikondylarem Kniegelenksersatz mit der kreuzbanderhaltenden Knietotalendoprothese NexGen® CR bei einem grosen Patientenkollektiv zu ermitteln. Patienten und Methoden: In unserer Klinik werden seit 1998 alle implantierten Prothesen in einem hauseigenen Endoprothesenregister prospektiv erfasst. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden mithilfe dieses hauseigenen Endoprothesenregisters alle Patienten ermittelt, denen in den Jahren 1999, 2000 und 2001 primar eine Knieendoprothese vom Typ NexGen® CR implantiert wurde. Hierbei handelte es sich um insgesamt 761 Kniegelenke. Bis zur 10-Jahres-Nachuntersuchung waren 336 Patienten verstorben; 379 Patienten konnten nachuntersucht werden. Neben der Uberlebenszeitanalyse und der Erfassung der funktionellen Ergebnisse mittels Knee Society Score konnte bei 224 Patienten 10 Jahre nach Implantation der Prothese auch eine rontgenologische Verlaufskontrolle durchgefuhrt werden. Der Altersdurchschnitt der Patienten betrug bei Implantation der Prothese 71 Jahre. 75 % der Patienten waren weiblich und 25 % mannlich. Der BMI der Patienten betrug durchschnittlich 29,2 kg/m 2 . Die zur Operation fuhrende Diagnose war in 91 % der Falle eine primare Gonarthrose, bei 2 % der Patienten lag eine posttraumatische Arthrose vor, bei 6 % eine rheumatoide Arthritis. Bei 28 Patienten (4 %) erfolgte ein primarer Retropatellarersatz. Alle Prothesen wurden zementiert eingebracht. Ergebnisse: Der Knee Society Gesamtscore verbesserte sich signifikant von praoperativ durchschnittlich 74,5 Punkten auf 143,9 Punkte bei der 10-Jahres-Nachuntersuchung. Der Kniescore stieg ebenfalls signifikant an von praoperativ durchschnittlich 26,7 Punkten auf 88,5 Punkte bei der 10-Jahres-Nachuntersuchung. Auch im Funktionsscore kam es zu einer signifikanten Verbesserung von praoperativ durchschnittlich 48,3 Punkten auf 55,2 Punkte 10 Jahre postoperativ. Die Flexionsfahigkeit verbesserte sich von praoperativ durchschnittlich 106,7° auf 111,4° bei der 10-Jahres-Nachuntersuchung. Patellofemorale Schmerzen gaben praoperativ 66 % der Patienten und 10 Jahre postoperativ 4 % der Patienten an. Bei der 10-Jahres-Nachuntersuchung waren 96 % der Patienten mit dem Ergebnis der Operation zufrieden. 91 % der radiologisch nachuntersuchten Patienten zeigten einen rontgenologischen Normalbefund, bei 9 % der Patienten fand sich ein auffalliger Befund, meist in Form von Saumbildungen. Bei keinem Patienten waren sichere radiologische Lockerungszeichen sichtbar. Eine Wechseloperation musste bis zur 10-Jahres-Nachuntersuchung bei 17 Patienten (2 %) durchgefuhrt werden. In 5 Fallen waren septische Komplikationen die Ursache fur die Wechseloperation, in 2 Fallen periprothetische distale Femurfrakturen mit Lockerung der Prothese. Bei 1 Patienten erforderte ein osteoporosebedingter Einbruch im Bereich der proximalen Tibia einen Wechsel der Tibiakomponente. Bei 4 Patienten erfolgte eine Wechseloperation aufgrund aseptischer Lockerungen, bei 3 Patienten wegen Instabilitat und bei 2 Patienten wegen starker Schmerzen. Schlussfolgerung: Die in unserem Patientengut ermittelten klinischen und radiologischen Langzeitergebnisse sowie die Standzeit stimmen in weiten Teilen mit den sehr guten Ergebnissen vergleichbarer Studien zu demselben Implantat und vergleichbaren Implantaten uberein und zeigen, dass durch Implantation der NexGen®-CR-Knieendoprothese die Lebensqualitat der Patienten auch in hohem Lebensalter lange Zeit nach der Operation und trotz bestehender Komorbiditat deutlich verbessert wird.
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