Kinderärzte im Netz der "NS-Kindereuthanasie"

2003 
Auf der Grundlage archivierter Aufnahmebucher und Krankenakten von kindlichen und jugendlichen Patienten der "Kinderfachabteilung" in Gorden wurde in einer noch nicht abgeschlossenen empirischen Studie untersucht, ob und in welchem Umfang direkte oder indirekte Beteiligung von Kinderarzten an der "NS-Kindereuthanasie" (1939–1945) nachweisbar ist. Unter zunachst 448 streng selektierten Krankenakten war das unmittelbare Mitwirken von Kinderarzten 33-mal (7,4%) nachweisbar. Unter ihnen finden sich Universitatsprofessoren ebenso wie Klinikdirektoren, Assistenzarzte und niedergelassene Kinderarzte. Aus 167 informativen Krankenunterlagen geht hervor, dass 21-mal (12,6%) Verlegungen aus Kinderkliniken erfolgten. Es ist nicht ersichtlich, in welchem Umfang Kinderarzte als Betreuer von Kinderheimen oder als Vertreter des Offentlichen Gesundheitsdiensts in das Netz der "NS-Kindereuthanasie" eingebunden waren.
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