Fossa-cranii-media-Abszess-Syndrom bei einer Zuchtsau - Ein Fallbericht

2009 
Gegenstand und Ziel: Diagnostische Abklarung von Somnolenz und permanent geoffneter Maulspalte bei einer Sau. Material und Methode: Eine Altsau aus einem Ferkelerzeugerbetrieb wurde in die Klinik fur Schweine der Ludwig-Maximilians-Universitat Munchen eingeliefert und klinisch, labordiagnostisch und pathologisch-anatomisch untersucht. Ergebnisse: Die masig genahrte Sau zeigte eine ausgepragte Somnolenz und Benommenheit, schlaff herabhangende Ohren und einen schlaff herabhangenden Unterkiefer. Die neurologische Untersuchung ergab normale After- und Zwischenklauenreflexe an allen vier Glied - masen sowie einen normalen Analreflex. Die Hautsensibilitat war an Rumpf und Gliedmasen erhalten, am Kopf mit Ausnahme der Ohrmuschelinnenseite dagegen erloschen. Lid-, Korneal- und Pupillarreflex liesen sich nicht auslosen. Bei der serologischen Untersuchung ergaben sich keine Hinweise auf Aujeszky’sche Krankheit (AK), Klassische Schweinepest (KSP), PRRSV und Leptospira spp. Die Werte der hamatologischen und klinisch-chemischen Parameter lagen im Referenzbereich. Pathologisch-anatomisch wurde eine kreidig gelbliche, im Randbereich auch grunliche kompakte Masse innerhalb der gesamten mittleren Fossa mit kompletter Verdrangung der Hypophyse und der dortigen Gehirnnerven festgestellt. Histologisch zeigte sich eine hochgradige eitrig-nekrotisierende, zum Teil verkasende extradurale Entzundung mit geringgradiger Fortleitung in den Hypophysenstiel. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Das Fossacranii- media-Abszess-Syndrom stellt beim Schwein ein selten auftretendes Krankheitsbild dar. Meist sind nur Einzeltiere betroffen, bei denen eine Therapie angesichts der massiven Zerstorung im Hypophysen - bereich schon bei Manifestation der ersten Symptome zu spat kommt.
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