Ablative Bestrahlung bei Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom

2020 
Die Behandlung von Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom hat sich in den letzten Jahren weiterentwickelt. Aktuell verfugbare intensive systemische Therapieregime mit Chemotherapie und molekularen zielgerichteten Substanzen bewirken ein Tumoransprechen oder eine langere Krankheitskontrolle bei einem Grosteil der Patientinnen, wodurch sich die Frage nach dem weiteren Vorgehen stellt. Beobachtungen klinischer Verlaufe und Erkenntnisse aus der Tumorbiologie haben zur Definition der Oligometastasierung gefuhrt. Die stereotaktische Bestrahlung ist eine strahlentherapeutische Technik, mit der in wenigen Sitzungen und sehr geringer Toxizitat eine lang anhaltende Metastasenkontrolle erreicht werden kann. Somit konnte eine lokale ablative Bestrahlung der Metastasen beim Mammakarzinom das progressionsfreie Uberleben verbessern oder zu einem verlangerten chemotherapiefreien Intervall fuhren. Was ist die Evidenz zur stereotaktischen Bestrahlung von Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom? Welche Rolle spielt die Korperstereotaxie in der Behandlung von Patientinnen mit Oligometastasierung? Es erfolgte eine Literatursuche nach prospektiven und retrospektiven Studien. Die stereotaktische Radiotherapie zur Behandlung von Lungen‑, Leber‑, Knochen- und Hirnmetastasen ist ein lokal auserst effektives und sicheres Verfahren. Entitatenubergreifende Phase-II-Studien zeigten eine Verbesserung des Gesamtuberlebens bei Oligometastasierung. Daruber hinaus bewirkt die stereotaktische Bestrahlung moglicherweise eine Stimulation des Immunsystems. Die stereotaktische Radiotherapie bei Patientinnen mit oligometastasiertem Mammakarzinom ist eine valide Therapieoption und kann in der klinischen Praxis als lokales ablatives Verfahren erwogen werden.
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