Diagnostik des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls

2020 
Zu den Voraussetzungen der postmortalen Organspende zahlt die Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls (IHA) nach den Richtlinien der Bundesarztekammer. Identifizierung von Faktoren, die limitierend auf Einleitung und Durchfuhrung der IHA-Diagnostik wirken. Ermittlung von Verbesserungspotenzialen. Anonyme Befragung der Transplantationsbeauftragten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Es besteht erhebliche Heterogenitat hinsichtlich der Haufigkeit von IHA-Diagnostik und der krankenhausspezifischen Vorgehensweisen, einschlieslich der Nutzung eines bestehenden Konsiliardienstes. Strukturell limitierend wirken die lokale Verfugbarkeit qualifizierter Arzte und geeigneter Zusatzdiagnostik. Dies gilt besonders fur padiatrische Patienten. Verbesserungspotenziale wurden bei der Erkennung betroffener Patienten, der Motivation des Personals sowie der Rolle der Transplantationsbeauftragten gesehen. Das geanderte Transplantationsgesetz schreibt die Einrichtung eines zentral organisierten Konsilwesens fur die IHA-Diagnostik vor. Aus der Befragung und den Erfahrungen des in der Region etablierten Konsiliardienstes lassen sich diesbezuglich Empfehlungen ableiten. Neben neurologisch-neurochirurgischer Expertise sollten auch qualifizierte Padiater und mobile apparative Zusatzdiagnostik zur Verfugung gestellt werden. Fachliche Beratung durch Neurointensivmediziner sollte schon im Vorfeld verfugbar sein, um potenziell Betroffene fruhzeitig zu identifizieren. Die trotz des flachendeckend verfugbaren Konsiliardienstes sehr variable Beteiligung an der Organspende spricht fur eine wichtige Rolle weiterer, nicht nur medizinisch begrundeter Einflussfaktoren.
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