Klinische Formen des Herpes zoster cephalicus

1994 
Wir stellen 16 Patienten mit dem klinischen Bild eines Herpes zoster cephalicus vor, bei denen gleichzeitig mehrere Hirnnerven befallen waren. Wir mOchten neben der typischen Form auch manche atypischen Formen des Ramsay-Hunt-Syndroms vorstellen, wobei die Atypien entweder die Kombination der befallenen Hirnnerven oder das Fehlen des herpetischen Exanthems betreffen. Klinisches Bild, klinische Untersuchungsbefunde, diagnostische Verfahren, Behandlung, Verlaufsbeobachtung und Restitutionsgrad der befallenen Hirnnerven werden beschrieben. Bemerkenswert ist, dass bei 2 Fallen das herpetische Exanthem nicht auftrat, wAhrend es bei 1 Fall erst 7 Tage nach Befall des Labyrinths auftrat. Die Diagnose wurde hier mit Hilfe der Virusserologie mit der Elisa-Methode gestellt. Was den Restitutionsgrad der befallenen Hirnnerven betrifft, stellten wir folgendes fest: Nur bei 22% der Patienten mit HOrstOrungen und bei 25% der Patienten mit VestibularisstOrungen kam es zu einer kompletten Restitution. Bei 50% der Patienten mit Fazialisparese kam es zur Restitution. Die Prognose ist also bei der Fazialisparese – bedingt durch Herpes-zoster-Virus – schlechter als bei der Bell-LAhmung. Deswegen halten wir die virusserologische Kontrolle bei alien Fazialisparesen fUr unerlAsslich, damit atypische klinische Erscheinungsformen nicht als idiopathische klassifiziert und falsch behandelt werden. Die Prognose der sonst befallenen Hirnnerven (V, IX, X) war sehr gut, bei alien kam es zur kompletten Restitution innerhalb von 1 bis 2 Monaten.
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