Deutsche Version der Skin Shame Scale (SSS-24)

2020 
Hautbezogene Scham ist ein wichtiger Aspekt der psychischen Belastung dermatologischer Patienten. Aufgrund des Mangels an robusten Erhebungsmethoden wird diese Art der Scham in der Forschung und der klinischen Praxis jedoch kaum beachtet. Ziel der Studie war es, hautbezogene Scham erstmals mittels einer deutschen Version der Skin Shame Scale (SSS-24) zu messen und diese anhand etablierter psychometrischer Parameter zu validieren. Der SSS-24-Fragebogen wurde 488 dermatologisch gesunden (DG) Personen (66,6 % Frauen) und 339 dermatologischen Patienten (DP) (66,7 % Frauen) vorgegeben. Zudem wurden Komponenten allgemeiner Scham (SHAME) und die psychische Symptombelastung (BSI[Brief Symptom Inventory]-18) erfasst. Die SSS-24 zeigte in beiden Stichproben adaquate psychometrische Eigenschaften und eine hohe innere Konsistenz (DG: α = 0,91; DP: α = 0,95). DP berichteten uber mehr hautbezogene Scham als die DG (p < 0,001), aber in beiden Gruppen ging ein hoheres Ausmas an hautbezogener Scham mit hoherer allgemeiner Scham sowie einer hoheren psychischen Symptombelastung (p < 0,001) einher. Insgesamt konnten die Kennwerte der englischen Originalversion sehr gut in der deutschen Version der SSS-24 repliziert werden. Aufgrund der Zusammenhange mit allgemeiner Scham und psychischer Symptombelastung sollte hautbezogene Scham zukunftig im psychodermatologischen Kontext verstarkt Berucksichtigung finden. Die SSS-24 stellt ein wertvolles Instrument zur Erforschung von Scham bei dermatologischen Erkrankungen und zur Erfassung des Bedarfs an psychosozialen Interventionen bei dermatologischen Patienten dar.
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