Erster epileptischer Anfall im erwerbsfähigen Alter: Prognose-adaptiertes Management

2018 
Hintergrund  Die Frage des angemessenen Managements nach einem ersten epileptischen Anfall verursacht nicht selten Unsicherheit. Dies betrifft vier Themenbereiche: die Diagnostik; die Einschatzung des Rezidivrisikos; die Beratung des Patienten bezuglich einer antiepileptischen Pharmakotherapie sowie deren weiterer arztlicher Begleitung; und die sozialmedizinische Bewertung (Fahreignung, berufliche Eignung). Methodik  Zusammenfassung der relevanten Datenlage zu diesen Themenfeldern und daraus abgeleitete Empfehlungen zum praktischen Umgang mit ersten epileptischen Anfallen im erwerbsfahigen Alter. Ergebnis  Nach der Klarung, ob es sich um einen epileptischen Anfall gehandelt hat, dient die Diagnostik einerseits dazu, akut-symptomatische und potenziell behandlungsbedurftige Ursachen zu erkennen, andererseits zur Abschatzung des Rezidivrisikos. Dieses hangt weniger davon ab, ob eine Epilepsie diagnostiziert werden kann. Risikoerhohend sind vielmehr – auch additiv – das Vorliegen folgender Merkmale: epilepsietypische Aktivitat im EEG, bildgebender Nachweis einer Hirnlasion, zerebrale Vorerkrankung oder Auftreten des Anfalls aus dem Schlaf. Je hoher das Rezidivrisiko, desto starker scheint der rezidivprophylaktische Effekt einer antiepileptischen Pharmakotherapie zu sein und desto eher wird man dafur optieren. Die Entscheidung hieruber wird gemeinsam mit dem Patienten getroffen unter Berucksichtigung seiner Praferenzen und seiner sozialen Situation (z. B. Angewiesensein auf die Fahreignung, berufliche Besonderheiten). In der weiteren Begleitung kommt der Sicherung der Adharenz eine entscheidende Rolle zu. Fur die Frist bis zur Wiedererlangung der Fahreignung und der Eignung, bestimmte berufliche Tatigkeiten (wieder) auszuuben, gibt es verbindliche Regelungen.
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