Kommentar zur 2014-ESC- Leitlinie zum Management der akuten Lungenembolie

2015 
Die akute Lungenembolie (LE) stellt eine grose Bedrohung fur die Gesundheit und – unter Umstanden – das Leben vieler Menschen in Europa und in der ganzen Welt dar. Dank der Ergebnisse wegweisender Studien konnten in den letzten Jahren wesentliche Fortschritte in der Diagnostik und Therapie der akuten LE erzielt werden. Zahlreiche neue Daten wurden bei der Aktualisierung in der Leitlinie der European Society of Cardiology (ESC) zum Management der akuten Lungenembolie im Jahr 2014 berucksichtigt. In der neuen Version wurden die existierenden Algorithmen zum diagnostischen Vorgehen bei Verdacht auf LE mit und ohne hohem klinischen Risiko im Wesentlichen beibehalten und um vereinfachte Scores zur Einschatzung der klinischen Wahrscheinlichkeit sowie um altersadjustierte D-Dimer-Grenzwerte erganzt. Die weiterfuhrende Risikostratifizierung von Patienten ohne Schock oder persistierende Hypotension beinhaltet als ersten Schritt die Anwendung eines validierten klinischen prognostischen Scores, gefolgt – bei intermediarem Risiko – von der Beurteilung des rechten Ventrikels mithilfe bildgebender und laborchemischer Untersuchungen. In der Therapie und Sekundarprophylaxe der LE werden neue orale Antikoagulanzien als effektive und sichere Alternative zu Standardantikoagulationsregimen mit Heparin und Vitamin-K-Antagonisten empfohlen. Das Nutzen-Risiko-Verhaltnis einer systemischen thrombolytischen Behandlung in voller Dosis ist bei Patienten mit intermediarhohem Risiko ungunstig. Daher sollten Thrombolytika nur bei Auftreten einer hamodynamischen Dekompensation eingesetzt werden. Schlieslich beinhaltet die neue ESC-Leitlinie Empfehlungen fur die chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie sowie fur das Management der LE in der Schwangerschaft und bei Patienten mit Krebserkrankung.
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