Strahlenexposition bei häufigen interventionellen Eingriffen der Leber im Vergleich

2020 
Die transarterielle Chemoembolisation (TACE) oder auch Gallenganginterventionen stellen haufige Leberinterventionen dar. In dieser retrospektiven Studie soll die Strahlenexposition der Patienten mit einem hepatischen Eingriff in Abhangigkeit von Art und Feinziel der Intervention analysiert und verglichen werden. Dies ist eine Analyse von 7003 DeGIR-Registerdatensatzen aus den Jahren 2016 bis 2018 fur TACE und Gallenganginterventionen. Das Dosisflachenprodukt (DFP) und die Durchleuchtungszeit (DL) sowie die Interventionsart und das anatomisch definierte Feinziel der Interventionen wurden erfasst. Insgesamt lagen Dosiswerte fur 4985 durchgefuhrte TACE und 2018 Gallenganginterventionen vor. Bei Gallenganginterventionen lag der Median des DFP bei 2594 (Interquartilbereich [IQR] = 1174–5858) cGy*cm2. Bei der TACE betrug der Median des DFP 11.632 [IQR = 5530–22.800] cGy*cm2 und lag damit signifikant hoher als bei Gallenganginterventionen (p < 0,0001). Gallengangeingriffe mit dem hochsten DFP sind Interventionen am Ductus hepaticus, wahrend Eingriffe mit der langsten DL an der Hepatikusgabel stattfinden. Die individuelle Strahlendosis fur einen Patienten bei einer Leberintervention hangt weniger von der Komplexitat des Eingriffs bzw. Durchleuchtungszeit ab, sondern von der Art des Eingriffs und vom Feinziel der Intervention. Die vorliegenden Dosisdaten konnen eine Hilfe sein, die Strahlenexposition bei einer Leberintervention bereits vor dem Eingriff grob abzuschatzen.
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