Chronisch krank und erwerbstätig – Weitere Ergebnisse einer randomisierten kontrollierten Interventionsstudie unter GKV-Versicherten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
2016
Hintergrund: Chronische und prognostisch unsichere Erkrankungen wie chronisch entzundliche Darmerkrankungen (CED) fuhren haufig zu Einschrankungen in der Erwerbsfahigkeit. Ob Ansatze zur Verbesserung der Selbstmanagementkompetenzen arbeitsbezogene Parameter positiv beeinflussen konnen, ist offen. Methodik: Daten einer randomisierten kontrollierten Studie mit volljahrigen Versicherten einer gesetzlichen Krankenversicherung mit arztlich bestatigter CED wurden reanalysiert. Der Fokus lag auf 337 mindestens halbtags erwerbstatigen Teilnehmern. Sie bearbeiteten zu Studienbeginn einen Fragebogen, der 22 krankheitsbezogene Problemfelder erfasste. Die Interventionsgruppe erhielt eine Ruckmeldung zu personlichen Problemen und darauf zugeschnittene Versorgungsempfehlungen. Die Kontrollgruppe blieb unbeeinflusst (usual care). Nach einem Jahr erfolgte eine Zweitbefragung, die Krankenkasse stellte Daten zur Arbeitsunfahigkeit zur Verfugung. Ergebnisse: In den primaren Zielgrosen gesundheitsbezogene Lebensqualitat und Beeintrachtigungen im Alltag erwies sich die Interventionsgruppe der Kontrollgruppe uberlegen. Jeder vierte Erwerbstatige zeigte zu Studienbeginn eine negative subjektive Erwerbsprognose (gemessen mit der SPE-Skala). Diese konnte ebenso wenig wie die Anzahl von AU-Fallen und -Tagen durch die Intervention positiv beeinflusst werden. Schlussfolgerung: CED-Kranke zeigen Anzeichen einer gefahrdeten Erwerbsfahigkeit. Neben der Wahrnehmung beruflicher Problemlagen ist der Ausbau von Angeboten zum Erhalt der Erwerbsfahigkeit voranzutreiben. Eine starkere berufliche Orientierung der medizinischen Rehabilitation konnte eine Behandlungsoption sein, doch ist ihre Wirksamkeit und ihr Nutzen bei CED-Kranken noch zu belegen.
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