Akutdiagnostik des retinalen Zentralarterienverschlusses und Biomarker der Ischämie

2021 
Der akute Zentralarterienverschluss (ZAV) stellt einen ophthalmologischen Notfall mit neurovaskularen Implikationen dar, der sofort untersucht und behandelt werden sollte. Eine intravenose Thrombolyse konnte aufgrund der begrenzten retinalen Ischamietoleranz nur innerhalb der ersten 4,5 h die Prognose verbessern. Die augenarztliche Akutdiagnostik sollte entsprechend auf das notwendige Minimum reduziert werden und eine unmittelbare Uberweisung in eine Klinik mit neurovaskularer Expertise erfolgen. Die typische Anamnese eignet sich gut zur schnellen Triagierung und sollte deshalb standardisiert durchgefuhrt werden, um insbesondere den Symptombeginn moglichst genau zu bestimmen. Neben pathognomonischen Befunden in der Fundoskopie bestehen typische Zeichen in der optischen Koharenztomographie (OCT), die die Ischamie in der inneren Netzhaut dokumentieren und unter Umstanden Ruckschlusse auf den Ischamiebeginn liefern. Diese Ubersichtsarbeit erlautert die augenarztliche Akutdiagnostik des akuten retinalen ZAV mit dem Schwerpunkt auf typische Befunde der OCT und transorbitalen Sonographie (TOS) und diskutiert deren moglichen Nutzen als ischamische Biomarker. Charakteristische Biomarker machen die OCT zu einem wichtigen diagnostischen Instrument des akuten retinalen ZAV. Weitere Informationen konnen mittels TOS gewonnen werden. Bei einer in Zukunft etablierten evidenzbasierten Therapie konnten beide Mittel zur Indikationsstellung und Prognoseabschatzung hinzugezogen werden.
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