Thrombozytenfunktionshemmung nach koronarer Stentimplantation: Bedeutung in der Endoprothetik

2012 
Die koronare Stentimplantation stellt eine wirksame Therapie zur Wiedereroffnung arteriosklerotisch verschlossener Koronararterien dar. Je nach Manifestation der koronaren Herzkrankheit (KHK, stabile KHK oder akutes Koronarsyndrom) und je nach Art des implantierten Stents wird von kardiologischen Fachgesellschaften eine duale Thrombozytenfunktionshemmung zur Stentthromboseprophylaxe zwischen 4 Wochen und 12 Monaten gefordert. Unter diesen Bedingungen kann die Implantation einer Gelenkendoprothese zu schweren Blutungen mit erhohter perioperativer Morbiditat fuhren. Haufig wird deshalb die medikamentose Plattchenhemmung abgesetzt und durch eine prophylaktische Heparinisierung in erhohter Dosierung ersetzt. Durch diese Masnahme lasst sich der Stent allerdings nicht schutzen. Die Folge ist eine deutlich erhohte Gefahr von Stentthrombosen, welche in bis zu 60% der Falle letal enden konnen. Es ist deshalb zu fordern, den Operationszeitpunkt bei elektivem Gelenkersatz so zu wahlen, dass die Gefahr der Stentthrombose so gering wie moglich gehalten werden kann. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn die duale Plattchenhemmung durch eine ASS-Dauertherapie ersetzt wird. Sollte die Operation nicht aufschiebbar sein und unter dualer Plattchenhemmung stattfinden, kann ein perioperatives Bridging durchgefuhrt werden, um somit bei bestmoglichem Stentschutz die Blutungskomplikation so gering wie moglich zu halten. Die Basistherapie mit ASS sollte in jedem Fall beibehalten werden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    41
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []