Klinische und radiologische Analyse tödlicher intensivmedizinischer Verläufe nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma

2010 
Fur Patienten mit einem nach schwerem Schadel-Hirn-Trauma (SHT) todlichen Verlauf gelten folgende Todesursachen als haufig: die supratentorielle Herniation, der diffuse axonale Hirnschaden und extrazerebrale Komplikationen. Diese seit Jahrzehnten anerkannten Daten basieren auf autoptischen Untersuchungen bei noch am Unfallort Verstorbenen. Gegenstand dieser prospektiven Studie sind Todesfalle nach SHT im intensivmedizinischen Verlauf: Bei 30 Patienten einer Intensivstation, die nach SHT verstarben, wies eine zu Lebzeiten, innerhalb von 8 Tagen nach Unfall durchgefuhrte Kernspintomographie (MRT) in 26 Fallen (87%) eine Hirnstammlasion nach. Diese war vermutlich zu etwa 50% primartraumatischer Genese. Patienten, die bis zum Tode bewusstlos blieben, wiesen immer (und signifikant haufiger als Patienten, die zwischenzeitlich erwachten) Hirnstammlasionen auf, uberwiegend eine beidseitige Ponslasion. Betroffene, die intermediar vor dem Exitus aus dem Koma erwachten, wiesen zu 71% eine Hirnstammlasion auf. In dieser Gruppe war die Komadauer im Falle des Vorliegens eines Hirnstammschadens signifikant verlangert. Die traumatische Hirnstammlasion ist nach unseren Ergebnissen ein in Frequenz und Pathogenese entscheidender Faktor fur das Versterben nach SHT auf der Intensivstation; 50% dieser Lasionen scheinen primartraumatischer Genese zu sein. Die Beurteilung der Hirnstammveranderungen mittels MRT erlauben grundlegende Aussagen uber den zum Tode fuhrenden klinischen Verlauf.
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