Bipolare Versiegelung von Lungenvenen mit einem 5- und -10-mm-Instrument – Bestimmung der Berstdrücke an einem Ex-vivo-Modell

2016 
Hintergrund: Bei jeder anatomischen Lungenresektion mussen Lungenvenen verschlossen und durchtrennt werden. Wird offen operiert, so werden sie ublicherweise durch eine Ligatur versorgt. Bei den minimalinvasiven Eingriffen wird ein Gefas-Stapler eingesetzt. Mit der modernen bipolaren Versiegelungstechnik lassen sich Gefase sicher verschliesen. Da es fur die Lungenvenen bisher nur wenige Erfahrungen gibt, wollten wir anhand eines Ex-vivo-Modells uberprufen, ob mit den bipolaren Versiegelungsinstrumenten MARSEAL® 5 und 10 mm ausreichend hohe Berstdrucke zu erreichen sind. Material und Methoden: Die experimentellen Untersuchungen wurden an Herz-Doppellungen-Praparaten frisch geschlachteter Schweine (Gewicht: 90 kg) durchgefuhrt. Nach Freipraparation der Lungenvenen wurden 3 Gruppen je nach Grose gebildet: Gruppe 1: 1–7 mm, Gruppe 2: 8–10 mm und Gruppe 3: > 10 mm. Die bipolare Versiegelung wurde mit dem MARSEAL® 5 mm oder 10 mm und der speziellen Stromart SealSafe® G5 durchgefuhrt. Als Kontrollgruppe dienten einfach ligierte Gefase. An dem nicht versiegelten Gefasende wurde ein Drucksensor in das Gefas implantiert. Nach pneumatischem Aufpumpen des Gefases wurde bei Gefasleckage der Berstdruck (in mbar) digital ermittelt. Die Mittelwerte der Berstdrucke wurden durch den nicht parametrischen Mann-Whitney-U-Test verglichen (Signifikanz bei p  Ergebnisse: In der Gruppe 1 wurden mittlere Berstdrucke fur das 5-mm-Instrument von 167,1 ± 38,7 mbar und fur das 10-mm-Instrument von 113,8 ± 23,3 mbar gemessen. Beide waren signifikant schlechter als die Kontrollgruppe von 178,8 ± 44,5 mbar. Bei der Gruppe 2 wurden mit dem 5-mm-Instrument 122,7 ± 27,8 mbar und mit dem 10-mm-Instrument 93,5 ± 39,6 mbar erreicht. Die Kontrollgruppe zeigte mittlere Berstdrucke von 180,7 ± 35,8 mbar. Die mittleren Berstdrucke in Gruppe 3 waren bei dem 5-mm-Instrument 98,2 ± 28,8 mbar und bei 10 mm 65,5 ± 19,7 mbar. Alle Versuche, den gesamten linken Vorhof zu versiegeln, schlugen fehl. Schlussfolgerungen: An dem von uns untersuchten Ex-vivo-Lungenvenenmodell konnten bei Gefasen bis zu 10 mm akzeptable Berstdrucke erreicht werden. Die bipolare impedanzkontrollierte Versiegelung eignet sich zu einem suffizienten Verschluss der Pulmonalvenen bis zu einer Grose von 10 mm. Der Einsatz eines 10-mm-Instruments gegenuber einem 5-mm-Instrument erbringt keinen Vorteil. Eine sichere Versiegelung des linken Vorhofs ist nicht moglich.
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