Die Uranbelastung des bayerischen Trinkwassers

2005 
Ausloser fur ein verdichtetes Messprogramm zum Vorkommen von Uran in bayerischen Trinkwassern war der Nachweis einer erhohten Urankonzentration in einem Mineralwasser im Jahr 2000. In den Folgejahren wurden an vermuteten „hot spots“ Urangehalte im Grund- und Trinkwasser bestimmt. Es handelte sich zwar dabei nicht um bayernweites, reprasentatives Screeningprogramm, doch hat sich im Laufe der Jahre durch eine Verdichtung der Messstellen deutlich gezeigt, wo die Probleme zu erwarten sind. Untersucht wurden vor allem tiefe Brunnenwasser und Mischwasser aus Ortsnetzen. Quellwasser wurde nur stichprobenartig in die Untersuchung mit einbezogen. Bei der Auswahl der Probenahmepunkte wurden Kriterien wie Moore im Einzugsgebiet oder bereits bekannte Probleme mit anderen Schwermetallen berucksichtigt. Im Rahmen der Untersuchung wurden bisher insgesamt 1536 Proben untersucht. Vor allem in den Regierungsbezirken Mittelfranken und Oberfranken fanden sich hohere Urankonzentrationen. Es wurden Versuche durchgefuhrt, inwieweit Uran mit konventionellen oder neueren Verfahren der Wasseraufbereitung aus dem Rohwasser entfernt werden kann. Hierbei zeigte sich, dass die ublichen Verfahren zur Enteisenung, Entmanganung, Entarsenierung oder Enthartung aufgrund der in diesen Grundwassern vorkommenden chemischen Bindungsformen kaum in der Lage sind, das Uran zu entfernen. Auch Aktivkohlefilter erwiesen sich fur die Trinkwasseraufbereitung als nicht geeignet. Versuche mittels Verfahren, die bisher erfolgreich bei der Sanierung von Altlasten z.B. in den ehemaligen Uranbergbaugebieten eingesetzt werden, erreichten ebenfalls nicht die erforderlichen Entfernungsraten oder keine ausreichenden Filterstandzeiten. Als aussichtsreiches Verfahren zur Entfernung von Uran im Rahmen der Trinkwasseraufbereitung wird durch das Bayer. Landesamt fur Wasserwirtschaft derzeit ein spezieller Ionenaustauscher untersucht.
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