Operative Behandlung des Oropharynxkarzinoms – Stand der Technik

2020 
Die chirurgische Therapie, unabhangig vom Verfahren, besitzt trotz Fortschritte in der Strahlen- und Immuntherapie unverandert einen grosen Stellenwert in der heutigen Behandlung von oropharyngealen Karzinomen. Der individuelle Behandlungsplan sollte in einer gemeinsamen Gesprachsfuhrung mit dem Patienten und in einer interdisziplinaren Tumorkonferenz, unter Berucksichtigung der Erreichbarkeit tumorfreier Resektionsgrenzen und einer angemessenen postoperativen Lebensqualitat, festgelegt werden. Hinsichtlich konventioneller, ggf. auch offen chirurgischer Verfahren ist eine gute Ubersicht uber den Operationssitus insbesondere bei ausgedehnteren Karzinomen und einer schwierigen Anatomie des Patienten sowie eine vereinfachtere Rekonstruierbarkeit der Defektregion ein entscheidender Gesichtspunkt. Endoskopisch, mikrochirurgische oder auch roboterassistierte minimal-invasive Verfahren haben demgegenuber den Vorteil, prazise und schonend Tumorgewebe zu entfernen und die Funktionalitat besser zu erhalten. Insgesamt bleibt die Auswahl des geeigneten operativen Verfahrens eine individuelle Entscheidung bezuglich des jeweiligen Tumorausmases, der Gegebenheiten des Tumorzentrums und der Erfahrungen des Operateurs. Das Ausmas der chirurgischen Intervention auch hinsichtlich einer simultanen Neck-Dissection ist abhangig vom Tumorstadium. Bei Oropharynxkarzinomen wird zukunftig vermehrt zwischen HPV-negativen und -positiven Tumoren unterschieden, bislang ist die Therapiestrategie jedoch identisch. Kommende klinische Studien werden zeigen, ob eine Therapiedeeskalation je nach HPV-Infektionsstatus angebracht ist.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    21
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []