Erhöhte Leberwerte und Leberversagen auf der Intensivstation

2020 
Aufgrund der hohen Pravalenz erhohter Leberwerte auf der Intensivstation ist es wichtig, zwischen einer kontrollbedurftigen Leberwerterhohung und einer drohenden Leberdysfunktion bis hin zum akuten Leberversagen zu unterscheiden. Bei der Einschatzung der Ursache und auch der Prognose haben die Parameter der Leberzellintegritat (Glutamat-Pyruvat-Transaminase [GPT, ALAT], Glutamat-Oxalacetat-Transaminase [GOT, ASAT] und Glutamatdehydrogenase [GLDH]), der Cholestase (alkalische Phosphatase [AP], γ‑Glutamyltransferase [GGT] und Bilirubin) und der Synthesefunktion (Albumin und International Normalized Ratio [INR]) in Kombination mit der Sonographie und ggf. der transienten Elastographie eine wegweisende Bedeutung. Daruber hinaus haben in den letzten Jahren neuere Verfahren wie der LIMAx®-Test und viskoelastische Testverfahren (VET) wie die ROTEM®-Analyse Eingang in die Diagnostik gefunden. Der LIMAx®-Test kann in Echtzeit die Funktionsfahigkeit der Leber uber das leberspezifische Enzym CYP1A2 bestimmen. Der Vorteil der VET liegt darin begrundet, dass sie im Vergleich zu konventionellen Labortests (Globaltests) viel praziser die Gerinnungssituation bei Patienten mit Leberinsuffizienz einschatzen konnen. Obgleich beide Verfahren sehr vielversprechend sind und immer haufiger zum Einsatz kommen, ist es fur eine abschliesende Bewertung ihres Einsatzes bei den verschiedenen Formen des Leberversagens noch zu fruh, sodass weitere Studien abgewartet werden mussen. Zu den haufigsten Ursachen eines Leberversagens auf der Intensivstation zahlen die akute Rechtsherzinsuffizienz, die ischamische Hepatitis sowie die medikamentose Hepatotoxizitat. Auserdem ist zu beachten, dass die totale parenterale Ernahrung einen unabhangigen Risikofaktor fur die Entwicklung einer Leberdysfunktion darstellt.
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