MINOCA – Myokardinfarkt ohne obstruktive Koronarerkrankung

2018 
In den letzten Jahren wurde mit zunehmendem Interesse beobachtet, dass bei einem Teil der Myokardinfarktpatienten keine obstruktive Koronarsklerose vorliegt. Hierfur wurde der Begriff „MINOCA“ („myocardial infarction with non-obstructive coronary arteries“) eingefuhrt. Die Pravalenz von MINOCA wird auf 6–9 % aller Myokardinfarkte geschatzt. Bei Patienten mit NSTEMI wird ein hoherer Anteil an MINOCA-Patienten beobachtet als bei Patienten mit STEMI, auserdem sind haufiger weibliche als mannliche Patienten betroffen. MINOCA ist eine Arbeitsdiagnose, die weitere diagnostische Abklarung mittels invasiver Techniken (intravaskularer Ultraschall [IVUS], optische Koharenztomographie [OCT]) oder nicht-invasiver Bildgebung mit kardialer Magnetresonanztomographie (CMR) erfordert. Wenn koronare Verschlusse sicher nicht ubersehen wurden, mussen andere koronare Ursachen wie Plaqueruptur, oder -erosion, Thrombosen, Dissektion, Spasmus oder mikrovaskulare Dysfunktion evaluiert werden. Auserdem ist als nichtkoronare Ursache eine Myokarditis oder Tako-Tsubo-Kardiomyopathie mittels CMR auszuschliesen. Die weitere Behandlung und Prognose richten sich nach der endgultigen Diagnose.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    43
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []