Antikoagulation bei der extrakorporalen Therapie des akuten Nierenversagens

2010 
Antikoagulation hat zentrale Bedeutung fur eine effektive kontinuierliche Nierenersatztherapie (CRRT). Vorzeitige Thrombosierung des Extrakorporalsystems fuhrt zu Therapieunterbrechungen, ist kostenintensiv und verursacht relevante Blutverluste. Unfraktioniertes Heparin gilt weltweit als Standardantikoagulans fur CRRT. Nachteile sind ein erhohtes Blutungsrisiko, oft unzureichende Gerinnungshemmung und die heparininduzierte Thrombozytopenie. Die regionale Antikoagulation mit Zitrat (RZA) ist in vielerlei Hinsicht dem Heparin uberlegen und erfahrt aktuell stark zunehmende Verbreitung in der CRRT. Die RZA ermoglicht langere Filterlaufzeiten als Heparin. Ein Blutungsrisiko kann vom Wirkprinzip her ausgeschlossen werden. Sie gilt in ihrer heutigen Form als sicher mit einer niedrigen Rate an meist milden metabolischen Verschiebungen. Bei schwerer Leberinsuffizienz kann die RZA problematisch werden. Dann kann eine CRRT ohne Antikoagulation erfolgreich sein. Bei akuter heparininduzierter Thrombozytopenie Typ II und dialysepflichtigem Nierenversagen ist eine therapeutische Antikoagulation mit Argatroban Mittel der Wahl, falls notig kombiniert mit RZA. Die alleinige RZA ist dann nicht adaquat.
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