Dual-Pathway-Inhibition bei Atherosklerose – wer profitiert?

2019 
Dual-Pathway-Inhibition Die duale antithrombotische Therapie (DAT) mit Rivaroxaban in niedriger Dosis in Kombination mit Acetylsalicylsaure (ASS) steht fur Patienten mit stabiler Atherosklerose als neue therapeutische Option zur Verfugung 1 . Die Ergebnisse der COMPASS-Studie zeigen unter der niedrig dosierten DAT eine deutliche relative Risikoreduktion der kardiovaskularen Endpunkte um 24 % bei Patienten mit stabiler peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) oder koronarer Herzerkrankung (KHK) 2 . Trotz einer leitliniengerechten medikamentosen Sekundarprophylaxe liegt die kardiovaskulare Ereignisrate unter ASS wahrend der mittleren Studiendauer von fast 2 Jahren bei 5,4 %. Die absolute Reduktion der Ereignisrate durch die niedrig dosierte DAT ist mit 1,3 % gering. Umso wichtiger ist es, anhand von Hochrisikomerkmalen Patientengruppen mit einer schlechteren kardiovaskularen Prognose und hoherer Ereignisrate zu identifizieren, die sich fur diesen Therapieansatz besonders qualifizieren 3 . Polyvaskulare Atherosklerose Die quo ad vitam reduzierte Prognose der Patienten mit einer polyvaskularen Atherosklerose spricht fur ein polyvaskulares Screening, auch bei vermeintlich stabilen KHK- und PAVK-Patienten. Das individuelle ischamische Risikoprofil kann durch das Vorhandensein einer polyvaskularen Atherosklerose, von Begleiterkrankungen und bereits stattgehabten ischamischen Ereignissen naher bestimmt werden. Einschrankungen der Anwendung Die niedrig dosierte Gabe von Rivaroxaban zusatzlich zur ASS-Therapie ersetzt keine therapeutische Antikoagulation. Ebenfalls liegen fur die stabile Atherosklerose bisher keine Daten zu einer niedrig dosierten Rivaroxaban-Therapie und einer begleitenden dualen Thrombozytenaggregationshemmung (DAPT) vor. Aus diesem Grund kann eine Therapie nach dem „COMPASS-Schema“ nach einer endovaskularen Therapie in der klinischen Praxis fruhestens nach dem Ende der DAPT begonnen werden. Beurteilung des Blutungsrisikos Eine Intensivierung der antithrombotischen Therapie ist naturgemas mit einer Erhohung des Blutungsrisikos verknupft. Daher ist die Reduktion des ischamischen Risikos individuell gegenuber dem Risiko einer Blutung abzuwagen. Eine niedrig dosierte DAT kommt besonders fur Patienten mit hohem Ischamie-Risiko und niedrigem Blutungsrisiko infrage.
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