Troponine als Biomarker bei Myokardschaden und Myokardinfarkt

2019 
Kardiale Troponine sind bei einer Erhohung oberhalb der 99. Perzentile einer gesunden Referenzpopulation als Marker der myokardialen Zellschadigung in der Diagnostik des akuten Myokardinfarkts etabliert. Die Diagnose eines Myokardinfarkts erfordert aber im klinischen Kontext zusatzlich den Nachweis einer akuten Myokardischamie im Sinne von entsprechenden Symptomen, EKG-Veranderungen, Wandbewegungsstorungen oder wegweisenden angiographischen Befunden. Mit modernen hochsensitiven Assays konnen Infarkte haufiger und auch fruher nachgewiesen werden. Auch kann umgekehrt ein Infarkt mit groserer Sicherheit ausgeschlossen werden. Troponine sind zwar spezifisch fur den myokardialen Zellschaden, nicht aber fur den Myokardinfarkt und konnen auch bei zahlreichen anderen Krankheitsentitaten nachgewiesen werden. In Abgrenzung von der Infarktsituation liegt dann ein sog. Myokardschaden vor. Dieser kann bei typischer Dynamik mit Anstieg und Abfall der Troponinwerte akut (z. B. Peri‑/Myokarditis, Lungenembolie u. a.) oder chronisch (z. B. Kardiomyopathie) imponieren. In der Klinik sind heute die hochsensitiven Troponintests sowie der 0/3- und der 0/1-h-Algorithmus zum moglichst raschen Ausschluss bzw. Nachweis eines Myokardinfarkts etabliert.
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