Checkpoint-Inhibitoren bei Hodgkin-Lymphom

2020 
Der immunmodulatorische Ansatz der Checkpointblockade tragt der Rolle des immunsuppressiv wirkenden Mikromilieus („microenvironment“) beim klassischen Hodgkin-Lymphom (cHL) und dabei insbesondere der Interaktion der Hodgkin-Zellen und Makrophagen mit umgebenden T‑ und naturlichen Killerzellen uber „programmed cell death 1 ligand 1“ (PD-L1) und „programmed cell death 1“ (PD-1) Rechnung. Erarbeitung der Rolle und des Potenzials der Checkpointblockade beim cHL vor dem Hintergrund der Resultate der standardmasigen Chemo- und Strahlentherapiekonzepte. Analyse der praklinischen und klinischen Daten (Phase-I- und Phase-II-Studien) der Checkpointblockade beim cHL. Bei 60–70 % der Patienten mit chemotherapierefraktarem cHL kann durch die PD-1-Blockade ein Ansprechen erzielt werden; ein persistierendes Ansprechen ist selten, die Uberlebensdaten sind dennoch exzellent. Daher stellt die Anwendung von Anti-PD-1-Antikorpern einen wichtigen Bestandteil der Rezidivtherapie des cHL entsprechend den Zulassungsempfehlungen dar. Die Daten in der Erstlinientherapie sind noch vorlaufig; erste Phase-II-Studien, in denen der Anti-PD-1-Antikorper Nivolumab in Kombination mit Doxorubicin (=Adriamycin), Vinblastin und Dacarbazin (AVD) in den intermediaren bzw. fortgeschrittenen Stadien angewandt wurde, ergaben Ansprechraten von 90 % bzw. 67 % und deuten darauf hin, dass durch Implementierung des immunmodulatorischen Ansatzes der PD-1-Blockade die erforderliche Chemotherapieintensitat signifikant gesenkt werden kann. Dies wurde einen Paradigmenwechsel in der Therapie des cHL bedeuten.
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