Dialyse – Besonderheiten bei Frauen im Vergleich zu Männern

2012 
Fur viele Nierenkrankheiten ist die Progressionsrate bei Frauen langsamer als bei Mannern, und die Mortalitat von Frauen ist in der Allgemeinbevolkerung geringer als die von Mannern. Beim Eintritt in die Dialysepflichtigkeit ist dieser Uberlebensvorteil von Frauen allerdings wieder aufgehoben: Die Sterblichkeit dialysepflichtiger Frauen ist nun vergleichbar hoch wie die Sterblichkeit dialysepflichtiger Manner. Diese relativ erhohte Sterblichkeitsrate dialysepflichtiger Frauen ist auf eine Ubersterblichkeit insbesondere jungerer dialysepflichtiger Frauen und dialysepflichtiger Frauen mit Diabetes mellitus zuruckzufuhren. Weitere mit der Mortalitat assoziierte Faktoren sind eine kurze Dialysedauer und Vorhandensein einer funktionierenden primaren AV-Fistel. Fur Frauen wurde in mehreren grosen Registern eine kurzere Dialysedauer belegt, ebenso wie eine geringere Anzahl an funktionierenden Hamodialysefisteln. Dialysepflichtige Madchen und Frauen haben in jedem Lebensalter eine geringere Wahrscheinlichkeit, auf die Warteliste fur die Nierentransplantation zu gelangen, als dialysepflichtige Jungen oder Manner. Dialysepflichtige Frauen haben auch eine geringere Wahrscheinlichkeit, ein Lebendnierentransplantat zu erhalten als dialysepflichtige Manner. Frauen haben eine hohere Wahrscheinlichkeit fur einen spateren Dialysebeginn als Manner. Die Ursachen fur all diese Phanomene sind heterogen und noch wenig erforscht.
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